Die Gewinner
Jamaima Afridi wurde für ihre investigative Arbeit ausgezeichnet, die die Herausforderungen afghanischer Flüchtlinge in Pakistan, insbesondere die der Frauen, die von der Rückkehr der Taliban an die Macht betroffen sind, beleuchtet. Ihre Reportage hebt die Probleme bezüglich Wohnraum, Gesundheitsversorgung und Arbeit hervor, während Pakistan eine neue Phase der Abschiebung einleitet.
Martin Boudot, Mathilde Cusin und Manon de Couët gewannen mit ihrer Reportage über die Umweltgefahren durch nicht explodierte Artillerie und militärische Abfälle in der Normandie. Die Arbeit betont die dringende Notwendigkeit staatlicher Maßnahmen zur Bewältigung dieses toxischen Erbes.
Gabriela Ramírez und Tina Xu gewannen mit ihrem überzeugenden Artikel, der persönliche Geschichten von Familien beleuchtet, die von strikten Einwanderungsgesetzen und Grenzkontrollen in Europa betroffen sind. Die Reportage unterstreicht die emotionalen Folgen von Verlust und Trennung und ruft zur dringenden Einführung menschenwürdiger Einwanderungspolitik auf, die die Menschenrechte achten.
Bienvenido Velasco wurde für seine Arbeit (3. Bild) ausgezeichnet, die die harte Realität der Migranten dokumentiert, die durch falsche Versprechungen in den sozialen Medien durch den gefährlichen Darién-Dschungel gelockt werden. Der Bericht verdeutlicht die Gefahren, denen diese Menschen ausgesetzt sind, und unterstreicht die Notwendigkeit erhöhter Sensibilisierung und Unterstützung für gefährdete Bevölkerungsgruppen, die solche riskanten Reisen antreten.
Lorenzo-Natali-Medienpreis 2024 – 32. Verleihung
Seit über drei Jahrzehnten würdigt der Lorenzo-Natali-Medienpreis, als Vorzeigemedienpreis der EU, ausgezeichnete journalistische Leistungen. Er gedenkt dem ehemaligen Vizepräsidenten der Europäischen Kommission, Lorenzo Natali, der sich stark für die europäische Entwicklungspolitik eingesetzt und diese vorangebracht hat.
Seit seiner Gründung im Jahr 1992 stellt der Preis Geschichten über wichtige globale Themen vor. Er hat Journalisten geehrt, die Geschichten über die menschlichen Auswirkungen auf Klima, digitale Infrastruktur, Geschlechtergleichstellung, menschliche Entwicklung, Beschäftigung, Frieden, Governance, Menschenrechte und andere Themen erzählt haben. Dieses Jahr ist es nicht anders.
Die Jury
Inday ist eine erfahrene Journalistin aus den Philippinen. Zuletzt war sie Leiterin der Regionalabteilung des unabhängigen Nachrichtenportals Rappler. Davor leitete sie den investigativen Journalismus bei The Manila Times, wo sie anschließend Chefredakteurin war. Darüber hinaus führte sie den Bereich Bürgerjournalismus und war leitende Redakteurin beim Rundfunkgiganten ABS-CBN. Die ehemalige Vorsitzende der National Union of Journalists of the Philippines wurde mit dem Reporter-ohne-Grenzen-Preis für Unabhängigkeit, dem wichtigsten Preis der Philippinen für investigativen Journalismus, dem Marshall-McLuhan-Stipendium von Kanada, dem nationalen Gawad-Balagtas-Preis fürs Lebenswerk in der Sparte Essay in englischer Sprache sowie weiteren Auszeichnungen für ihre Berichterstattung über Menschenrechte und soziale Themen ausgezeichnet. Zwischen 2005 und 2006 war sie John S. Knight Professional Journalism Fellow an der Stanford University.
Stefanie Glinski ist eine preisgekrönte Journalistin und Fotografin, bekannt für ihre Arbeit zu Konfliktgebieten, humanitären Krisen und sozialen Themen weltweit. Sie hat aus verschiedenen Ländern berichtet, darunter Afghanistan, Südsudan, Libyen und Iran. Stefanies Arbeiten erscheinen häufig in großen internationalen Publikationen wie The Guardian, Foreign Policy, Al Jazeera. Sie konzentriert sich darauf, die Aufmerksamkeit auf wenig beachtete Geschichten zu lenken, wobei sie die menschlichen Aspekte von Konflikten und politischer Instabilität hervorhebt. Ihre Berichterstattung zeichnet sich durch ein starkes Engagement für den Journalismus vor Ort aus, die detaillierten und bewegenden Einblicke in das Leben der von Krieg und Katastrophen Betroffenen bietet. Sie ist Canon-Botschafterin, Mitglied von Women Photograph und spricht Englisch, Deutsch, Französisch sowie Farsi. Stefanie lebt derzeit im Nahen Osten und arbeitet vorwiegend zwischen der Türkei und dem Iran.
Ntibinyane ist Dozent und investigativer Journalist, der für Nachrichtenorganisationen in Botswana und Südafrika gearbeitet hat. Er spielte eine entscheidende Rolle bei der Gründung des INK Centre for Investigative Journalism im Jahr 2015, einer angesehenen gemeinnützigen Organisation. In Zusammenarbeit mit über 300 Journalisten weltweit trug Ntibinyane zu den Panama Papers bei, die 2017 mit dem Pulitzer-Preis für Hintergrundberichterstattung ausgezeichnet wurden. 2018 war er Fellow am Reuters Institute for the Study of Journalism an der Universität Oxford, wo er eine Untersuchung über die Auswirkungen des gemeinnützigen investigativen Journalismus in Afrika durchführte. Er ist Assistenzprofessor für Journalismus an der MacEwan University in Edmonton in Alberta, Kanada.
Delia Rodríguez ist eine Journalistin und Autorin, die sich auf die Schnittstelle zwischen Technologie, Medien und Gesellschaft spezialisiert hat. Einen Großteil ihrer Karriere im Bereich der digitalen Medien hat sie der Konzeption und Einführung innovativer journalistischer Produkte gewidmet. Delia gründete Verne, die digitale Kulturwebsite von "El País", und war stellvertretende Direktorin von "La Vanguardia". Außerdem war sie bei Univision als leitende Redakteurin für Audience Engagement tätig. Ihr 2013 veröffentlichtes Buch "Memecracia" prognostizierte die Auswirkungen von Memes und anderen viralen Phänomenen auf die moderne Gesellschaft.
Artur Romeu ist ein brasilianischer Journalist, der sich auf internationale Politik spezialisiert hat, mit einem Schwerpunkt auf Menschenrechten und humanitäre Hilfe. Derzeit ist er Leiter des Regionalbüros von Reporter ohne Grenzen (RSF) in Lateinamerika mit Sitz in Rio de Janeiro. In den letzten 10 Jahren hat er Hunderte von verfolgten Journalisten in der gesamten Region unterstützt und war an der Durchführung wichtiger Advocacy-, Kommunikations-, Forschungs- und Schulungsmaßnahmen zur Verteidigung der Pressefreiheit in Lateinamerika beteiligt.
Der Preis auf einen Blick
Der Lorenzo-Natali-Medienpreis zeichnet herausragende Reportagen zu folgenden Themen aus:
Preiskategorien
- Preis für den besten Nachwuchsjournalisten
Beitrag eines Journalisten, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung zwischen 18 und 25 Jahre alt ist und dessen Beitrag von einem Medienunternehmen mit Sitz in einem der zugelassenen Länder veröffentlicht wurde. Der Preis für den besten Nachwuchsjournalisten ist auch eine einzigartige Ausbildungsmöglichkeit, die dem Gewinner die Kompetenzen für hochwertigen Journalismus vermittelt.
- Preis für investigativen Journalismus
Beitrag, der von einem Medienunternehmen mit Sitz in einem der zugelassenen Länder mit dem Ziel veröffentlicht wurde, schwerwiegende Themen wie Straftaten, Ungerechtigkeit, Korruption oder unternehmerisches Fehlverhalten aufzudecken und öffentlich zu verbreiten.
- Preis für Feuilleton
Beitrag, der von einem Medienunternehmen mit Sitz in einem der zugelassenen Länder veröffentlicht wurde, mit einem Schwerpunkt auf Unterhaltung, Bildung, Inspiration oder Information der Leserschaft. Kann ein aktuelles Ereignis, eine Situation, Person oder Gruppe eingehend beleuchten und Innovationen oder Lösungen zu aktuellen Herausforderungen vorstellen.
- Sonderpreis – Fotojournalismus
Fotojournalistische Arbeit, die von einem Medienunternehmen mit Sitz in einem der zugelassenen Länder veröffentlicht wurde, in Anerkennung der Auswirkung visueller Erzählkunst zur Vermittlung der komplexen Realitäten dieser Welt. Beiträge in dieser Kategorie müssen Einzelaufnahmen sein.
Zur Liste der zugelassenen Länder.
Die Gewinner der einzelnen Kategorien erhalten 10 000 EUR Preisgeld. Der Gewinner der Kategorie „Preis für den besten Nachwuchsjournalisten“ erhält außerdem das Angebot, bei einem Medienpartner ein spannendes Praktikum zu absolvieren.
Die Gewinner werden bei der Preisverleihung zum Lorenzo-Natali-Medienpreis in Brüssel im Verlauf des Jahres 2024 bekanntgegeben.
Community #NataliPrize
Die Community #NataliPrize besteht aus Einzelpersonen und Einrichtungen, die sich auf besondere Weise für die Themen des Lorenzo-Natali-Medienpreises einsetzen. Ihr gehören die vergangenen Gewinner, die Grand-Jury-Mitglieder sowie strategische regionale Partner und Botschafter an, weshalb sie mit jeder neuen Ausgabe des Preises weiter wächst.
Gewinner der Vorjahre
Seit der Gründung des Natali-Medienpreises im Jahr 1992 wurden über hundert Journalisten ausgezeichnet.
Die Gewinner des Jahres 2023 wurden aus mehr als 700 Bewerbungen aus aller Welt ausgewählt.
Suchen Sie auf der Karte nach den Orten, in denen die Reportagen der vergangenen Gewinner veröffentlicht wurden.
Wer war Lorenzo Natali?
Lorenzo Natali war Europäischer Kommissar für Entwicklungszusammenarbeit und ein unermüdlicher Verfechter von Meinungsfreiheit, Demokratie, Menschenrechten und Entwicklung. Er war für drei Amtszeiten als italienisches Mitglied der Europäischen Kommission tätig.
Natali spielte eine wichtige Rolle bei der Einleitung des Beitritts von Griechenland, Spanien und Portugal zur EU und setzte sich für die Umsetzung von Schlüsselmaßnahmen zur Bekämpfung von Umweltverschmutzung und zur Verbesserung der Lebensumstände in ganz Europa ein. Während seines letzten vierjährigen Mandats als Europäischer Kommissar von 1985-1989 war er für die Kooperations- und Entwicklungspolitik der Kommission unter dem Präsidenten Jacques Delors zuständig. In dieser Funktion errichtete er ein umfassendes Beziehungsnetzwerk zu Regierungen und Leitern von Ländern der Afrika-Karibik-Pazifik-Regionen (ACP).
Der Preis steht Journalisten in den folgenden vier Kategorien offen:
- Preis für den besten Nachwuchsjournalisten: Beitrag eines Journalisten, der zum Zeitpunkt der Beitragseinreichung zwischen 18 und 25 Jahre alt ist und dessen Beitrag von einem Medienunternehmen mit Sitz in einem der zugelassenen Länder veröffentlicht wurde.
- Preis für investigativen Journalismus: Beitrag, der von einem Medienunternehmen mit Sitz in einem der zugelassenen Länder mit dem Ziel veröffentlicht wurde, schwerwiegende Themen wie Straftaten, Ungerechtigkeit, Korruption oder unternehmerisches Fehlverhalten aufzudecken und öffentlich zu verbreiten.
- Preis für Feuilleton: Beitrag, der von einem Medienunternehmen mit Sitz in einem der zugelassenen Länder veröffentlicht wurde, mit einem Schwerpunkt auf Unterhaltung, Bildung, Inspiration oder Information der Leserschaft. Kann ein aktuelles Ereignis, eine Situation, Person oder Gruppe eingehend beleuchten. Kann Innovationen und Lösungen zu aktuellen Herausforderungen vorstellen.
- Sonderpreis: Mit diesem Preis soll anderen Medienarten Sichtbarkeit verliehen werden. Jedes Jahr steht eine Medienart im Fokus. Bei der Preisverleihung 2024 wird Fotojournalismus ausgezeichnet, der von einem Medienunternehmen mit Sitz in einem der zugelassenen Länder veröffentlicht wurde.
Beiträge müssen online über das, auf der Website des Preises verfügbare Bewerbungsformular eingereicht werden. eingereicht werden.
Ja, Bewerber müssen sich über den EU-Login-Dienst registrieren, um ihre Bewerbung einzureichen. Falls Sie noch kein Konto haben, folgen Sie diesen Schritten:
- Klicken Sie auf den Registrierungslink und geben Sie die erforderlichen Informationen ein. Kreuzen Sie das Kästchen an, um zu bestätigen, dass Sie die EU-Login-Datenschutzerklärung gelesen und verstanden haben, und klicken Sie auf bestätigen.
- Sie erhalten dann eine E-Mail mit einem Link. Klicken Sie darauf, um ein Passwort für Ihr EU-Login-Konto zu erstellen.
- Sobald Ihr Passwort erstellt ist, ist Ihr EU-Login-Konto aktiv.
- Nach Aktivierung des Kontos können Sie Ihre Bewerbung für den Preis über das Bewerbungsformular einreichen.
Ja, Journalisten können nur einen Beitrag in einer Kategorie einreichen.
Ja, es können mehrere Berichte in einer Bewerbung eingereicht werden, aber sie müssen sich alle auf dasselbe spezifische Thema beziehen, das behandelt wird. Alle Berichte müssen unter einem einzigen Link hochgeladen werden und eine Zusammenfassung enthalten, die die Obergrenze von 2300 Wörtern einhält. Bitte beachten Sie, dass Bewerber nicht mehrere Bewerbungen einreichen können, wie in den Regeln festgelegt: "Pro Bewerber ist nur ein Beitrag in einer Preiskategorie erlaubt".
Einsendeschluss für den Preis ist der 30. Juni 2024 um 23:59 Uhr MESZ.
Bei dem maximal 2.300 Wörter umfassenden Beitrag kann es sich um einen Auszug aus einem längeren Artikel handeln. Bewerber müssen in diesem Fall sowohl den Auszug als auch einen Link zum vollständigen Artikel einreichen. Bewertungsgrundlage ist der Auszug.
Bei dem maximal 30 minütigen Beitrag kann es sich um einen Auszug aus einem längeren Projekt handeln. Bewerber müssen den Auszug sowie einen Link zum vollständigen Beitrag bereitstellen. Bewertungsgrundlage ist der Auszug.
Nein. Da der Sonderpreis für Fotojournalismus vergeben wird, müssen Beiträge für diese Kategorie aus einem einzelnen Foto und einer umfassenden Beschreibung bestehen. Mehrfachbelichtungen, Polyptychons (Diptychons, Triptychons, etc. ) und Panoramabilder, die mit der Kamera oder über eine Bildbearbeitungssoftware zusammengefügt wurden, kommen für den Sonderpreis nicht in Frage.
Der Inhalt des Bildes darf nicht über die standardmäßige Optimierung wie Zuschneiden, angemessene Anpassungen der Belichtung, Farbkontraste usw. hinaus erheblich digital bearbeitet werden.
Ja, Beiträge können auf Englisch, Spanisch, Deutsch, Französisch oder Portugiesisch eingereicht werden. Wenn der Beitrag nicht in einer dieser Sprachen verfasst ist, muss zwingend eine Übersetzung in einer dieser Sprachen zusammen mit dem Link zum Originalbeitrag eingereicht werden. Bewertet wird ausschließlich diese Übersetzung.
Nein, Beiträge müssen zwischen dem 30. Mai 2023 und dem 29. Mai 2024 veröffentlicht worden sein, um teilnahmeberechtigt zu sein.
Ja, Gemeinschaftsbeiträge kommen für den Preis infrage, wenn alle Mitautoren derselben Kategorie angehören und die Zulassungskriterien erfüllen. Sofern ein Gemeinschaftsbeitrag gewinnt, wird das Preisgeld zwischen den Autoren aufgeteilt.
Ja, Bewerber erhalten eine Bestätigungs-E-Mail an die E-Mail-Adresse, die für die Erstellung des EU-Login-Kontos verwendet wurde.
Jeder eingereichte Artikel muss online frei verfügbar sein. Wenn das Medienunternehmen über eine Paywall verfügt, muss sich der eingereichte Artikel außerhalb der Paywall befinden.
Die öffentliche Zugänglichkeit ist eine Voraussetzung für den Preis. Wenn sich ein für den Preis eingereichter Online-Artikel hinter einer Paywall befindet, muss diese entfernt werden, damit der Artikel eine Teilnahmeberechtigung erhält. Artikel, die nur im Druck erschienen sind, können mit Genehmigung des Verlages über einen allgemein zugänglichen Link im PDF-Format eingereicht und beispielsweise auf einen Dienst wie Dropbox oder Google Drive hochgeladen werden.
Zugehörige Dokumente
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